Die Dörfer und Ihre geschichte
pausitz
Pausitz, früher Buszi, Butitz, Butz, Bueß, Pawß, ist eine der ältesten wendischen Ansiedlungen der fruchtbaren Muldenaue. Abgeleitet vom slawischen buditi, was soviel wie “Wecker” bedeutet, könnte man Pausitz “Weckersdorf” deuten.
Die erste urkundliche Erwähnung von Pausitz erfolgte schon im Jahre 974 als Busci (1216 Butitz, später auch Baus). Damit dürfte das Dorf nach Wurzen und Püchau zu den ältesten Ansiedlungen in der Wurzener Muldenaue und zu den sogenannten ”Herrendörfern” gehören.
Pausitz liegt an der im Jahre 1854 neu erbauten Straße von Wurzen über Trebsen nach Grimma, heute ist es die B 107. Der Ort liegt 122 m über dem Meeresspiegel, im Norden begrenzt von den Schmölener Fluren, im Osten von der Mulde, im Süden von den Feldern des Dorfes Bach und im Westen vom Wald (dem vorderen Planitz). Vom 127 m hohen Kuppelberg kann man einen schönen Blick auf die Muldenaue und die umliegenden Ortschaften genießen.
Die 1330 erbaute einschiffige Kirche steht unter Denkmalschutz. 1996 wurde sie umfassend rekonstruiert und renoviert.
Pausitz ist seit 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Bennewitz und hat heute rund 400 Einwohner. Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur bei mobilen Händlern. Frischen Schafskäse und andere Erzeugnisse kann man auf dem Schafhof Görne erwerben.
Bach
Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1421. Der oder die Bach entspringt im Trebsener Holz (Vorfluter). Die gesamte Aue ist Schwemmsandgebiet. Eine Kiesgrube befindet sich am westlichen und die Sandgrube am südwestlichen Ende des Dorfes. Kiesabbau wird auch heute wieder betrieben.
Den jetzt in Privatbesitz befindlichen Dorfteich ließ bereits um 1500 der Bischof von Saalhausen anlegen, um Karpfenzucht zu betreiben. 1935 wurden vor dem Teich zwei Eichen gepflanzt, von denen eine noch heute erhalten ist. 1950 wurde Bach nach Pausitz eingemeindet.
Heute leben in Bach rund 70 Einwohner.
Rothersdorf
Zum ersten Mal wurde Rothersdorf im Jahre 1516 erwähnt. Das Dorf liegt zwischen Wurzen und Trebsen, östlich der B 107. Von der Bundesstraße zieht sich das Dorf bis zur Rothersdorfer Lache. Am Ortsausgang zur Muldenniederung fällt eine Erhebung auf. Es handelt sich um den Rest eines frühgeschichtlichen Burgwalles, der zu einer Wehranlage der Sorben gehörte. Man nennt ihn Eichberg. Das Bauwerk ist leider durch Steinbrucharbeiten vor der Jahrhundertwende zerstört worden. Nur die Wallkrone von 8 m mit einem 12 m vorgelagerten Graben ist erhalten. Eichenbestand schützt sie.
Zwischen Ober- und Unternitzschka (jenseits der Mulde) bestand eine Fährverbindung nach Rothersdorf. 1788 benutzte Johann Gottfried Seume diese, um nach Wurzen zu gelangen. Nicht mehr in Betrieb sind der Granitporphyrbruch und die Kiesgruben.
Nach der Wende wurde aus der ehemaligen Tabaktrockenanlage die “Tabaksmühle”, eine ganz besondere Gaststätte und aus der alten Mühle die “Fahrradmühle”. Unmittelbar am alten Gemeindeamt Rothersdorf liegt die Einfahrt zur Kiesgrube “Bach”, die das Antlitz dieses Ortes in den nächsten Jahren prägen wird.
1952 wurde Rothersdorf nach Pausitz eingemeindet und damit 1974 nach Bennewitz. Rothersdorf hat heute ca. 50 Einwohner.
Mitmachen
Du willst dich mit einbringen oder möchtest uns einfach unterstützen? Dann werde doch einfach Mitglied! Die Dorfgemeinschaft wird es dir danken.
Oder möchtest du uns finanziell unterstützen? Das kannst du einfach und bequem per Überweisung auf folgendes Konto:
IBAN: DE65 8605 0200 1041 0564 66
BIC: SOLADES1GRM
Sparkasse Muldental